Digitale Medien haben das Aufwachsen in unserer Gesellschaft grundlegend verändert. (Nicht nur) die Lebensphase „Jugend" ist durch und durch digital geprägt und gestaltet sich heute völlig anders als die ihrer Vorgängergenerationen. Neben analoge sind auch digitale Erfahrungsräume getreten, die neue Möglichkeiten und Herausforderungen für die Identitätsentwicklung von Heranwachsenden bieten. Auch Jugendkulturen befinden sich im Wandel und haben neue, digitale Erfahrungsräume erobert. Während früher z. B. Popmusik als Schlüssel zum Verständnis der Jugendkultur galt, sind es heute vor allem populäre Medienangebote. Jugendliche inszenieren sich bspw. als E-Girl/E-Boy auf TikTok, lassen sich von Influencer*innen über YouTube inspirieren, teilen ihre jugendkulturellen Interessen auf lnstagram und vernetzen sich via Discord mit anderen Gamer*innen. Das jugendkulturelle Medienhandeln gestaltet sich vielfältig und facettenreich. Diese Ausgabe der proJugend gibt einen Einblick in die Chancen sowie Herausforderungen digitaler Jugendkulturen und zeigt Ansatzpunkte und Unterstützungsmöglichkeiten für die pädagogische Arbeit auf. Vor diesem Hintergrund werden insbesondere Phänomene wie die Selbstdarstellung und -optimierung im Netz sowie Gaming/E-Sport näher beleuchtet. Daneben werden aktuelle gewaltorientierte Gefährdungsbereiche wie bspw. antidemokratische Strömungen, Cyber-Grooming und Cyber-Mobbing aufgegriffen und Einblicke aus der pädagogischen Praxis sowie Möglichkeiten zur Sensibilisierung zu diesen Themen gegeben.
München 2021, Fachzeitschrift