Gewaltprävention im Jugendschutz möchte, dass Kinder und Jugendliche ihre Bedürfnisse erkennen und sie diese erfüllen, ohne anderen Leid zuzufügen. Das gilt für Situationen, in denen es zu Konflikten kommen könnte, aber auch für Situationen, in denen Konflikte schon eskaliert sind. Wenn es bereits Übergriffe gab, wir also Opfer von Gewalt feststellen können, geht es darum, eine Wiederholung oder Ausweitung des Machtmissbrauchs zu verhindern und eine weitere Eskalation zu vermeiden.
Diese tertiäre Gewaltprävention nimmt in erster Linie den Schutz und die Bedürfnisse der Personen in den Blick, die geschädigt wurden. Sie kümmert sich darum, dass die Betroffenen zukünftig sicher und unversehrt sind.
Die aktuelle proJugend präsentiert Ansätze, die den Kreislauf der Gewalt durchbrechen. Sie befasst sich mit dem Täter:in-Opfer-Statuswechsel und zeigt Grundsätze des Opferschutzes auf. Im Praxisteil wird eine konfrontative Intervention in der Schule vorgestellt, die Chancen der „Restorative Circles“ aufgezeigt und die „Energieorientierte Beratung“ (EFT) beschrieben. Prävention, die beachtet, was Betroffene von Gewalt brauchen.
München 2022, Fachzeitschrift