Nicht erst seit der, die Gesellschaft in Atem haltenden Corona-Pandemie gibt es Verschwörungsmythen. Die Geschichte reicht weit zurück und erfährt aber in der heutigen Zeit eine gefährlich rasante Verbreitung durch das Internet und die weltweite Verzahnung mittels Messengerdiensten wie Telegram & Co. Die Anhängerinnen und Anhänger dieser Verschwörungsmythen verfolgen dabei häufig das Ziel, einfache und vermeintlich richtige und alleingültige Antworten auf existentielle Herausforderungen und Fragestellungen der Menschheit zu liefern, die oftmals mit gefährlichem Gedankengut einhergehen. So sind viele Verschwörungsmythen gewalt- und angstgeprägt und fußen auf einem rassistischen und antisemitischem Menschen- und Weltbild. Entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse und Studien, versuchen sie Probleme der Gesellschaft reißerisch und provokant auszuschlachten und negieren dabei die Forschung, den Fortschritt oder deren Echtheit und hetzen gegen gewisse Bevölkerungsgruppen, Ethnien, Regierungen sowie Berufsgruppen. In besonders traumatischen und unsicheren Zeiten, wie gerade jetzt in der Pandemie, erfahren Verschwörungsmythen ungeheuren Zulauf, da sie vermeintliche Zugehörigkeit zu einer Gruppe und Gemeinschaft vorgaukeln und ihren Vertreterinnen und Vertretern dadurch scheinbare Orientierung und Sicherheit vermitteln. Besonders vulnerable Personengruppen wie Kinder und Jugendliche müssen vor diesen Verschwörungsmythen geschützt werden, da sie in ihrer jeweiligen psychologischen Entwicklungsstufe ganz besonders Anschluss an die Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu einer Gruppe suchen wie auch ihre Grundbedürfnisse (nach Grawe et al z. B.) nach Orientierung, Sicherheit und Kontrolle, Bindung, Selbstwertschutz und Lustgewinn/Unlustvermeidung befriedet wissen wollen.
München 2022, Broschüre, 44 S.